Älter als 50 Jahre, aktiv im Beruf und dann auch noch gut aussehen? Das funktioniert, wie das Beispiel von Hannelore Elsner zeigt. Die Schauspielerin rät: „Das Leben mit all seinen Facetten lieben.“
Hannelore Elsner weiß aus eigener, jahrzehntelanger Erfahrung als Schauspielerin nur zu gut, wie anstrengend ein Arbeitsalltag werden kann. „Manchmal stehen wir 15, 16 oder sogar 18 Stunden vor der Kamera oder auf der Bühne, müssen oft Jetlags überwinden und den ganzen Tag mit vielen verschiedenen Menschen verbringen.“ Lächelnd sitzt die 68-Jährige in ihrem Sessel, als sie dies vor Journalisten in München erzählt. Hannelore Elsner trägt ein elegantes beigefarbenes Kleid mit passender Jacke und hohe, schwarze Stiefel. Um ihre Augen herum zeigt sich das ein oder andere Fältchen. Doch von Anti-Falten-Spritzen oder Lifting keine Spur. Die Schauspielerin setzt auf ihre Natürlichkeit. Mit Erfolg. Bei einer Umfrage kürten sie die Deutschen zu den zehn beliebtesten Frauen im Land.
Männer dürfen graue Haare haben
„Ich habe das Glück, dass ich einen Beruf habe, der mich erfüllt, der mich weiterbringt, bei dem ich in Ruhe älter werden kann. Es ist keine Frage des Alters, dass man ankommt bei den Menschen, sondern immer eine Frage der Wahrhaftigkeit.“ Zahlreiche Bühnen-, Fernseh- und Kinofilmauftritte bescherten ihr nicht nur über ein Dutzend namhafter Auszeichnungen, sondern vor allem immer wieder neuen Auftrieb und Lebensfreude.
Graue Haare, Falten, Altersflecken: Für viele ein Grund, sich nicht mehr so attraktiv zu fühlen. Doch vor grauen Schläfen muss es zumindest Männern nicht grauen. Im Gegenteil. Sie gelten bei ihnen sogar als attraktiv, wie eine repräsentative Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung ergeben hat. Acht von zehn Frauen mögen sie.
Das hat unterschiedliche Gründe. Auf manche Damen wirken sie bodenständig, anderen vermitteln graumelierte Schläfen Reife und Gelassenheit. Grauhaarige strahlen zudem finanzielle Sicherheit, Geborgenheit und Lebenserfahrung aus. Selbst das Verschwinden der Haare scheint kein so großes Problem zu sein. Knapp die Hälfte der befragten Frauen finden, dass Männer mit Glatze attraktiv und sexy auf sie wirken. Bei den 20- bis 49-Jährigen sind sogar 53,4 Prozent dieser Ansicht.
Es darf auch mal Schokolade sein
Doch wie schafft man es, trotz großer Anstrengungen und Belastungen des Alltags immer „oben auf“ zu bleiben? Hannelore Elsner hat ein paar ihrer Tipps verraten: „Ich gehe beruflich und privat keinem Problem aus dem Weg, sondern suche geradezu die Herausforderungen. Jeder Tag steckt voller Erlebnisse, man muss sie nur zulassen. Das hält jung.“
Jeder kann etwas dafür tun, attraktiv zu bleiben. Hannelore Elsner achtet darauf, immer viel zu trinken. Ihr Favorit ist stilles Wasser. Zwischendurch genießt sie anstelle von Kaffee lieber mal einen grünen Tee. „Natürlich muss ich auch ein wenig Sport treiben. Ich bevorzuge dabei Yoga, Schwimmen oder einfach einmal Spazierengehen. Das gibt körperliche und geistige Kraft.“ Doch bei aller Disziplin muss man sich auch einmal etwas gönnen, findet die Münchnerin. „Ab und zu genieße ich etwas Schokolade oder auch einmal ein Glas Rotwein.“
Ihre Falten stören die 68-Jährige nicht. Auch die Oscar-Preisträgerinnen und Hollywood-Schauspielerinnen Helen Mirren (65), Judi Dench (76) oder Meryl Streep (62) stehen zu ihrem Alter. Sie sind ein Stück gelebtes Leben und wirken spannender als glatt retuschierte Gesichter. Was Frauen zudem oft viel mehr stört: ein unregelmäßiger Teint oder müde Augen. Dagegen lässt sich mit den richtigen Produkten aus der Apotheke etwas tun.
Keine Angst, älter zu werden
Wenn Hannelore Elsner anstrengende Dreharbeiten bevorstehen, nutzt sie die Hilfe ihrer Apotheke. So nimmt sie zum Beispiel Vitamin B12. Das sogenannte Nerven vitamin soll nervlich belastbarer machen. In den Pausen, auch wenn sie nur kurz sind, versucht sie, abzuschalten und zu entspannen. Am besten geht das für sie durch Meditation.
„Wenn die Leute mir auf der Straße sagen ‚Ich danke Ihnen, denn wenn ich Sie
sehe, habe ich keine Angst mehr, älter zu werden‘, dann ist das ein ganz großes Kompliment für mich. Und das ist eigentlich auch das, was ich leben und was ich weiter geben möchte.“
Peter Erik Felzer